Beáta Wagner-Nagy vom Institut für Finnougristik/Uralistik der Universität Hamburg beleuchtet bei einer VLACH Lecture an der ÖAW das…
Vorstellungen über technologisch unterstützes Altern
Die Zukunft wird durch Regime der Antizipation vorbereitet, die unsere Erwartungen, Visionen und Hypes formen und definieren, was denkbar und wünschenswert ist. Aktuelle Antizipationen, die über eine datenbasierte Zukunft kursieren, werden oft von mächtigen gesellschaftlichen Akteuren wie Staaten oder Technologieunternehmen bestimmt. Nicht selten beruhen sie auf diskriminierenden Annahmen, was sich nicht zuletzt bei der Entwicklung von Technologien für ältere Menschen zeigt.
In Vortrag zum Thema "Ageing technofutures in the making: Challenging regimes of anticipation in a datafied world?" diskutiert Juliane Jarke Methoden, die diese Schieflage ausgleichen helfen. Die Professorin für Digitale Gesellschaften an der Universität Graz hat erprobt, wie man die Zukunftsgestaltung für verschiedene Menschen öffnen kann und deren Expertise in die Gestaltung digitaler Technologien und in die Forschungspraxis integrieren kann. Basierend auf einer Reihe von Workshops mit älteren Erwachsenen, zivilgesellschaftlichen Organisationen und Beamten in Deutschland und Großbritannien zeigen ihre Analysen auf, wie Konzepte von Pflege und Konnektivität imaginiert werden. Sie decken Machtverhältnisse auf und welche Annahmen über ältere Erwachsene und Technologien geltend gemacht werden. Juliane Jarke wird zudem Spannungsfelder wie Überwachung, Autonomie, Privatsphäre, Dateneigentum und Ungleichheiten beleuchten.
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