28.03.2024 | Leistungsvereinbarung

ÖAW-Budget steigt um 28 Prozent

Neue Leistungsvereinbarung abgeschlossen – Akademie bekommt 529,2 Millionen Euro für die kommenden drei Jahre. ÖAW-Präsident Heinz Faßmann: „Budgetsteigerung ermöglicht uns weiter herausragende Forschende an die ÖAW zu berufen und vielversprechende Ideen zu fördern.“

Wissenschaftsminister Martin Polaschek und ÖAW-Präsident Heinz Faßmann bei der Unterzeichnung der Leistungsvereinbarung in der Wiener Postsparkasse, einem neuen Standort für Kunst- und Wissenschaftseinrichtungen, darunter auch der ÖAW. © BKA/Christopher Dunker

Die hohe Inflation und die damit verbundene Teuerung waren der Hintergrund, vor dem die Akademie ihre neue Leistungsvereinbarung (LV) mit dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) verhandeln musste. Trotz dieser schwierigen Ausgangslage ist es gelungen, ein zukunftssicheres Budget abzuschließen. Die ÖAW erhält für die Jahre 2024 bis 2026 insgesamt 529,2 Millionen Euro. Das ist gegenüber der von 2021 bis 2023 geltenden LV ein Plus von 117 Millionen Euro und somit eine Steigerung von 28 Prozent.

Bundesminister Martin Polaschek und ÖAW-Präsident Heinz Faßmann haben die Leistungsvereinbarung am 27. März 2024 unterschrieben und zwar an einem symbolträchtigen Ort: Im historischen Kleinen Kassensaal der ehemaligen Wiener Postsparkasse (PSK), die nun Kunst- und Forschungseinrichtungen beheimatet, darunter auch zahlreiche Institute der ÖAW.

Begonnenes weiterführen, Neues ermöglichen

„Die ÖAW ist eine wichtige Partnerin des BMBWF und steht als Einrichtung für Exzellenz in Wissenschaft und Forschung. Somit ist die Steigerung von rund 117 Millionen Euro im Vergleich zur Förderperiode 2021-2023 nicht nur ein klares Bekenntnis zu einem starken Wissenschafts- und Forschungsstandort, sondern langfristig auch ein wichtiges Investment in qualitätsvolle, zukunftsorientierte und wettbewerbsfähige Forschung,“ so Wissenschaftsminister Polaschek.

ÖAW-Präsident Heinz Faßmann sagt: „Mit der neuen Leistungsvereinbarung können wir zufrieden sein. Einen Großteil der Mittel benötigen wir für die gestiegenen Lohnkosten, für die höheren Mieten, Energiekosten und sonstige Preissteigerungen. Doch darüber hinaus ist es uns möglich, begonnene Projekte weiterzuführen und neue Initiativen anzustoßen. Wir werden weiter herausragende Forschende an die ÖAW berufen und vielversprechende Ideen fördern können. Beim Exzellenzanspruch an unsere Forschung kann die ÖAW weiterhin kompromisslos sein. Die neue LV enthält weniger Einzelmaßnahmen und konzentriert sich stattdessen mehr auf das strategisch und langfristig Wesentliche.“

Bauen an der Forschung

So werden mit der neuen Leistungsvereinbarung etwa der Umbau und die Übersiedelung in die PSK abgeschlossen. Nach herausfordernden Jahren können nun Synergien zwischen den ÖAW-Instituten und auch mit den in der PSK angesiedelten anderen Kunst- und Forschungseinrichtungen, wie der Universität für Angewandte Kunst oder Instituten der Ludwig Boltzmann Gesellschaft genützt werden. Der Campus Akademie, der seinen Ausgangspunkt am Hauptgebäude der ÖAW hat, findet mit der PSK nun seinen Abschluss und lässt damit eine neue Forschungsmeile inmitten der Wiener Innenstadt lebendig werden.

Auch weitere wichtige Bauvorhaben sind mit der neuen LV für die kommenden Jahre gesichert, wie zum Beispiel die klima- und energietechnische Ertüchtigung des Erich-Schmid-Instituts für Materialwissenschaft in Leoben und der Zweigstelle des Österreichischen Archäologischen Instituts in Athen, sowie die Sanierung des Nobelpreisträger-Instituts für Quantenoptik und Quanteninformation in der Wiener Boltzmanngasse.

Mit voller Kraft vorangetrieben werden kann mit der nun abgeschlossenen LV auch der Aufbau des Cori-Instituts in Graz. Es wird sich mit Metabolismusforschung beschäftigen, um weitverbreitete Stoffwechsel-Krankheiten wie Adipositas und Diabetes besser zu verstehen. Die Kooperation ist Heinz Faßmann dabei ein wichtiges Anliegen: „Wir machen das nicht alleine, sondern gemeinsam mit drei Grazer Universitäten. Es gibt keinen neuen Schrebergarten, keine neue Institution, sondern das Institut wird eingebettet in bestehende Strukturen. Es ist damit kostengünstig, die vorhandenen wissenschaftlichen Verbindungen sind für den raschen und nachhaltigen Erfolg eine hervorragende Voraussetzung.“

Schulfernsehen 2.0

All dies geschieht natürlich nicht in einem Elfenbeinturm. Die Akademie wird sich weiterhin intensiv um die Wissenschaftsvermittlung bemühen. Neben einem breiten Vortrags- und Veranstaltungsprogramm werden daher Science Education-Initiativen wie „Akademie im Klassenzimmer“ fortgeführt. Darüber hinaus entsteht derzeit ein großes Videoprojekt für eine junge Zielgruppe und Schulen. Bei diesem „Schulfernsehen 2.0“ stellen Forschende im Digitalen Raum ihre Arbeit vor und leisten so einen wichtigen Beitrag dazu, Desinformation etwas entgegen zu setzen und Vertrauen in Wissenschaft zu stärken.

 

AUF EINEN BLICK

Die Leistungsvereinbarung für die Jahre 2024 bis 2026 im Wortlaut:

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